Druckverfahren


Rollenoffset (Coldset)

Der Offsetdruck beruht auf dem physikalischen Prinzip der gegenseitigen Abstoßung von Wasser und Fett. Gedruckt wird von einer ca. 0,3 mm starken Aluminiumplatte, die mit einer Vorbeschichtung von wenigen My (heute primär Fotopolymer) versehen ist. Die Druckdaten, die vorab mittels eines Raster Image Prozessors gemäß der vier Teilbilder Cyan, Magenta, Yellow und Black in prozessorientierte Bitmaps umgerechnet worden sind, werden nun via UV-Laser auf die Plattenoberfläche „belichtet“, die druckenden Elemente werden dabei gehärtet.

In entsprechenden entwicklungstechnischen Verfahren werden auf dieser Platte ungehärtete Bereiche der Beschichtung ausgewaschen. Es verbleiben die fett-, also farbfreundlichen (lipophilen) Elemente, die bei der Einfärbung im Druckprozess Farbe annehmen und drucken. Die angrenzenden Flächen sind wasserfreundlich (hydrophil), weisen also die Farbe ab und drucken nicht.

Es wird nicht direkt von der Platte aufs Papier gedruckt, wobei die Plattenschicht sehr schnell zerstört werden würde, sondern die Druckinformation wird zuerst seitenverkehrt auf ein Gummituch abgesetzt. Die auf einen Zylinder aufgespannte Platte rollt also zunächst gegen einen mit einen mit einem Gummituch bespannten zweiten Zylinder ab, von wo aus auf das Papier gedruckt wird.

Durch das Absetzen auf den Gummituchzylinder ist es auch bei den rauen Papiersorten möglich, sehr hohe Auflagen von einem Plattensatz zu drucken und durch die Produktionsweise kann man außerdem eine hohe Druckgeschwindigkeit erreichen.

Ein weiterer Vorteil liegt in der schnellen und im Vergleich zum Tiefdruck günstigen Herstellung der Druckformen. Ein Zeitungsdruckbetrieb, der z.B. mehrere Anzeigenblätter und eine Tageszeitung oftmals mit weiteren Plattenwechsel für Aktualisierungen herstellt, kann so an einem stark frequentierten Drucktag leicht auf 1000 Platten kommen.

Diese Druckplatten sind nach Beendigung des Druckauftrages wertlos und können nur noch dem Schrottrecycling zugeführt werden. Nach Reinigung der Gummitücher ist die Rotationsanlage dann in relativ kurzer Zeit für den Folgeauftrag bereit.